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S T U D I E N F A H R T - Oberfranken 2010

Studienfahrt ins Östliche Frankenland vom 28.5. bis 30.5.2010

Unsere Studienfahrt führte uns ins östliche Frankenland, nach Unterfranken und Oberfranken, in das Biermekka Bayerns. Oberfranken hat mit mehr als 200 Brauereien die höchste Brauereidichte der Welt. Doch wir haben diese Reise nicht angetreten, um diese Aussage zu prüfen; unser Interesse gilt eher den Weinbauern. Roswitha Gottschalk und Alfons Metze hatten für uns eine Fahrt organisiert, bei der wir fünf ausgesuchte Winzer dieser Region kennen lernen sollten.

Altes Brückenrathaus und Alter KranenUnser erstes Ziel am Freitag ist die Stadt Bamberg, UNESCO-Weltkulturerbe. Im Sitzungssaal des Alten Rathauses erwartet uns bereits Bürgermeister Werner Hipelius, um uns bei einem Frankenwein Bamberg und seine Geschichte näher zu bringen. In diesem historischen Saal werden die Gäste der Stadt Bamberg - wie Bundespräsidenten, . und Weinkonvente - von ihm empfangen. Von Empfang beim BürgermeisterWerner Hipelius erfahren wir, dass die Stadt an der Regnitz erstmals 902 als Castrum Babenberch historisch erwähnt wurde. Die 70.000 Einwohner zählende Stadt Bamberg besitzt den größten unversehrt erhaltenen historischen Stadtkern in Deutschland, mit einem denkmalgeschützten Ensemble mittelalterlicher und barocker Baukunst.

Im Rauchbiergasthof Schlenkerla nehmen wir unser Mittagessen ein. Wir nutzen die Gelegenheit, um fränkische und Bamberger Spezialitäten wie Bamberger Zwiebel - eine gefüllte Zwiebel in Biersauce - sowie das bekannte Rauchbier zu probieren.

Im ersten Weingut unserer Studienfahrt in Zeil am Main empfängt uns Roger Nüßlein. Trotz des regnerischen Wetters machen wir uns auf den Weg durch den Weinberg entlangRauchbiergasthof Schlenkerla des Weinwanderweges "Abt-Degen-Steig". Für die durch einige Regenschauer begleitete Weinbergswanderung mit Erläuterungen zum Ausgeizen von jungen Trieben sollten wir bei der Weinprobe bestens belohnt werden. Ein liebevoll hergerichtetes Probenensemble unterhalb des Weinberges, begleitet von hervorragenden Häppchen, von Frau Nüßlein angeboten, ließen selbst den Wettergott Erbarmen finden, die Wolken rissen auf und die gelungene Weinprobe wurde von Sonnenstrahlen begleitet. Das Weingut Nüßlein wird in der dritten Generation von Roger Nüßlein und seiner Frau geführt. Der Vater Anton Nüßlein unterstützt mit seiner Erfahrung die Arbeit seines Sohnes. Hier ist ein gutes Team entstanden, das mit Erfahrung und dem modernen Wissen um den Weinbau, das Roger Nüßlein in Südafrika und in Geisenheim erlangt hat, ein 12 ha großes Weingut bewirtschaftet. Der Urgroßvater erweckte das Weingut zum Leben. Er erhielt in der Nachkriegszeit unter widrigen Umständen den Weinbau am Obermain. Sein Sohn Anton entwickelte mit dem Glauben an die Güte der jahrhundertealten Weinlagen wieder eine blühende Weinbauregion. Er war Winzerehepaar Nüßleinein Visionär und ermutigte auch andere Zeiler Winzer, den Weinbau neu zu beleben, eine Flurbereinigung anzustreben. Nicht in allen Fällen gelang ihm jedoch sein Vorhaben, was letztendlich dazu führte, dass er die kleinen Parzellen teilweise aufkaufte, um so "bereinigte" größere und besser bewirtschaftbare Flächen zu erhalten. Er wagte sich auch wieder an den Riesling-, Burgunder- und Rotweinanbau bis hin zum Eiswein. Der Erfolg seiner Bemühungen sind zahlreichen Prämierungen und Auszeichnungen. Auch Roger Nüßlein führt diese Tradition mit Leidenschaft und Erfolg weiter. So wurde sein Riesling - die Nr. 3 unserer Probe - von der Genossenschaft bei der International Wine Challenge in London angestellt und dort auch prämiert.

Die Probenfolge
1) 2009 Rotling
2) 2008 Silvaner Kabinett - trocken
3) 2008 Riemenschneider - Zeiler Eulengrund, Riesling Spätlese trocken
4) 2009 Scheurebe Kabinett
5) 2009 "Sundowner" - eine Müller-Thurgau Spätlese
6) 2008 Domina

Zu allen Weinen gibt es Wissenswertes zu berichten. So erfahren wirWinzernachwuchs Weingut Nüßlein , dass die Zeiler Winzer zum Silvaner eine besondere Beziehung haben. War es doch der 1625 in Zeil geborene Abt des Zisterzienserklosters Ebrach, Alberich Degen, der die aus Österreich stammende Sylvanerrebe 1665 in Franken einführte. Ihm zu Ehren ist auch der Weinwanderweg "Abt-Degen-Steig" benannt. Dass der "2008 Riemenschneider" einen internationalen Preis gewonnen hat, haben wir ja bereits erfahren. Der "2009 Sundowner" ist ein Tribut an Roger Nüßleins Zeit in Südafrika. Bei einem Sundowner - einem Abendtrunk oder Sonnenuntergangsdrink - lässt man den Tag in Südafrika ausklingen. Dieses Lebensgefühl soll auch mit Nüßleins Sundowner vermittelt werden - gelungen! Unser letzter Wein, die "2008 Domina", ist einerseits untypisch, denn Franken ist eigentlich ein Weissweinanbaugebiet, andererseits auch wieder typisch fränkisch, denn die Rebe ist ein Profiteur des Klimawandels, der den Anbau in diesen Breiten ermöglicht. Wir erleben eine junge Famile Nüßlein als herzliche Gastgeber und dürfen dabei auch den erst ein halbes Jahr alten Sohn Veit kennen lernen, der auf den Armen seiner Mutter uns Konventualen fröhlich begegnet.

Der lange Tag neigt sich dem Ende im Hotel und Restaurant Country Inn Goldner Adler in Hallstadt bei einem kleinen Imbiss mit einem heimischen Wein oder Bier.

Am Samstag, bereits um 9:15 Uhr, besichtigen wir die Heiligenkreuzkapelle. Dort werden wir von einer Dame erwartet, die uns im allerbesten Fränkisch die Geschichte der Kapelle nahe bringt. Seit 1451 ist die Kreuzkapelle urkundlich nachweisbar. Bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts fanden in der Kapelle Gottesdienste statt. Infolge der Säkularisation hatte man 1804 die Absicht, die Kapelle vergessen zu lassen. Der Widerstand der Sulzthaler verhinderte dies, die Kapelle blieb erhalten und ging in den Besitz der Gemeinde Sulzthal über. Bei einem Einbruch 1969 wurde die Kapelle fast gänzlich ausgeplündert. Die meisten gestohlenen Kunstwerke stammten aus dem 17. Jahrhundert und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Ersatzweise wurden Gipsfiguren aufgestellt, um die leeren Podeste zu füllen.

Weiter geht's nach Ramsthal zum Weingut Baldauf an der Südseite der Röhn (nahe Vinothek BaldaufKissingen). In der im Mai 2008 neu eröffneten Vinothek begrüßt uns Ralf Baldauf mit einem "2009 secco" der Winzergemeinschaft "Frank & Frei" neu. Dieser Secco ist eine Cuvée mit Weinen aus allen Frank & Frei-Betrieben, die jedes Jahr neu zusammengestellt wird. Von Frank & Frei sollten wir während unserer Verkostung noch mehr erfahren. Ralf Baldauf, der das 18 ha große Weingut zusammen mit seinem Bruder Gerald bewirtschaftet, führt uns durch den Keller, in dem neben wenigen Wein im EiBarriquefässern Stahltanks zu finden sind. Als Eye-Catcher daneben steht ein ca. 900 l fassendes eiförmiges Betonfass. Gerald und Ralf Baldauf erproben hier den Ausbau einer Silvaner Spätlese. Der Ausbau im Betonfass ist aufwändig, weil die Weine ständig kontrolliert werden müssen. Chemische Analysen aus dem Betonfass unterscheiden sich nicht von denen aus einem Stahltank; sensorisch soll aber ein bedeutender Unterscheid schmeckbar sein.

Die Probenfolge
1) 2009 secco, frank & frei, saignée trocken
2) 2008 domina, trocken
3) 2009 frank & frei, müller thurgau, trocken
4) 2009 weisser burgunder, kabinett, trocken
5) 2009 silvaner kabinett, trocken
6) 2009 gewürztraminer kabinett, trocken
7) 2009 clees® pfarrwengert silvaner spätlese trocken (aus dem Betonfass)

Während der Verkostung wurde uns eine Brotzeit gereicht. Ralf und Gerald Baldauf haben nach der Ausbildung zum Winzer abwechselnd ein Studium zum staatlich geprüften Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft absolviert. Seit 1991 führen sie den Betrieb gemeinsam mit ihren Ehefrauen. Der dritte verkostete Wein ist ein Müller-Thurgau, der unter der Marke "Frank & Frei" verkauft wird. "Frank & Frei" ist ein Zusammenschluss von 17 fränkischen Winzern mit dem dem gemeinsamen Ziel gute Weine zu erzeugen. Dabei wird auf Vertrauen, Offenheit und Zuverlässigkeit Wert gelegt und Erfahrungen werden auf kollegialer Ebene ausgetauscht. Den Schwerpunkt der Frank & Frei-Kollektion bilden die Müller-Thurgaus, einige Rebsortenweine und Cuvées und der Secco Saignée. Saignée steht für ein besonders schonendes Verfahren der Traubenmostgewinnung. In gemeinsamen Blindverkostungen werden die Weine bewertet und danach zur Vermarktung unter "Frank & Frei" freigegeben. Aufgrund dieser Kooperation sind die Ansprüche im Betrieb gestiegen. Zahlreiche DLG-Auszeichnungen und Prämierungen bestätigen die positive Entwicklung. Gerald und Ralf Baldauf stellen ihre Weine gerne zu Prämierungen an, um sich im Vergleich mit anderen Kollegen zu messen und um zu schauen, wo man steht. Zum Abschluss verkosten wir eine 2009 clees® pfarrwengert silvaner spätlese trocken, im Betonfass ausgebaut. Clees ist eine sehr alte Ramsthaler Weinlagenbezeichnung (St. Clees). Der Name ist für die besten Weine eines Jahrgangs reserviert. Eine tolle Probe. Wir kommen ins Plaudern, es gibt viele Fragen und spannende Diskussionen.

Im Öko-Weingut Gerhard Roth in Wiesenbronn werden wir bereits erwartet. Durch unsere Intention, zu sehr auf die Probenabfolge im vor hinein eingewirkt zu haben, weist die Atmosphäre beim Start in die Weinprobe leichte Dissonanzen auf. Nach kurzer Zeit der Annäherung entdecken beide Seiten die Stärken des Gegenübers und das Blatt wendet sich. Frau Roth lässt die Steigerwald Forellen brutzeln, die während der Probe gereicht werden und ausgesprochen lecker sind.

Probenfolge
1. 2008er Wiesenbronner Wachhügel, Weißer Burgunder, Kabinett, trocken
2. 2009er Johanniter, trocken
3. 2009er Wiesenbronner Geißberg, Silvaner, Kabinett, trocken
4. 2009er Wiesenbronner Geißberg, Silvaner Spätlese, trocken
5. 2008er Wiesenbronner Heller Berg, Silvaner "G" Spätlese, trocken
6. 2009er Wiesenbronner Heller Berg, Riesling "G" Spätlese, trocken
7. 2007er Wiesenbronner Wachhügel, Acolon, Auslese, rocken

Gerhard Roth arbeitet 100 % ökologisch und geht dabei kompromisslos vor. Für ihn Gerhard Rothschließt sich der ökologische Kreis, wenn der passenden Rebstock in der passenden Lage angepflanzt wird, die Arbeit im Weinberg und im Keller ökologisch durchgeführt wird und das Umfeld für den Menschen diesen Ansprüchen gerecht wird. Sein Betriebsgebäude wurde nach baubiologischen Gesichtspunkten erstellt, die Heizung wird über Sonnenenergie und Erdwärme betrieben, zur Temperierung wird die Nachtkühle genutzt und das Regenwasser wird zur Reinigung verwendet. Ökologisch bedeutet für ihn auch soziale Nachhaltigkeit mit ausschließlich fest angestellten Mitarbeitern. Der Johanniter 2009, ist eine 1968 neu gezüchtete Rebsorte, eine Kreuzung aus Riesling, Ruländer, Gutedel und Seyve-Villard mit einer hohen Widerstandskraft gegen echten und falschen Mehltau. Diese Rebe pflanzt Gerhard Roth, wie auch andere von ihm sogenannte "Piwis" (pilzrestente Reben), in "pilzbegünstigten" Lagen an. Dazu gehören neben dem Johanniter auch Riesling, Grauburgunder und Gutedel. Mittlerweile hat er dort etwa 3000 Rebstöcke gepflanzt. Mehltau ist im Wesentlichen sein einziges Problem. Schädlinge stellen nach seiner Erfahrung aus 37 Jahren kein Problem dar. Die Natur unterscheidet nicht zwischen Schädlingen und Nützlingen, Natur ist und braucht Vielfalt und Ausgewogenheit im Lebensraum, der auch für Gräser und Blumen Platz lässt. Roth behauptet von sich, dass er bio-ökologisch arbeitet, abweichend von den bio-dynamischen Methoden, deren Grundlagen die anthroposophischen Lehren Rudolf Steiner sind. Auf chemische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger wird verzichtet, Stress der Rebe wird nicht vermieden, die Natur soll sich anstrengen und Sterne und Mond-Konstellationen werden bei Aussaaten, Pflanzungen, Ernten und Kellertätigkeiten beachtet. In Franken werden ca. 3 % der Weinberge zwar ökologisch bewirtschaftet, aber dieser Weise arbeiten höchstens noch zwei weitere Weingüter. Sein Silvaner wächst in den geschützten Lagen des Steigerwaldes, dem Wiesenbronner Geißberg als beste Lage des Weingutes. Der Silvaner ist, wie alle seine Lagenweine, spontan vergoren. Hefe setzt Roth nur bei Gutsweinen ein. Dieses Prinzip erzeugt nach seinen Worten genussvolle frische und langlebige Weißweine. Auf Nachfragen, ob er mit Ausbaumethoden, wie z. B. einem Betonei experimentieren würde, sieht er keinen Vorteil gegenüber dem Holzfass. Warum soll er über Betoneier nachdenken, wenn er noch nicht mal weiß, was in seinen eigenen Böden los ist. Wie am Anfang erwähnt, entwickelt sich der Ablauf der Probe spannend und sachkundig auf beiden Seiten, so dass Gerhard Roth am Ende seine Gäste spontan mit einer 2007 Acolon Spätlese würdigt, die einen hervorragenden Eindruck von Güte und Qualität seiner Rotweine vermitteln, die immerhin über 50% seines Anbaus ausmachen.

Ein Fußweg führt uns zum Öko-Weingut Hell, bei dem wir mit einer Stunde Verspätung ankommen.

Probenfolge
1. 2009 Grüner Silvaner Kabinett trocken, Wiesenbronner Wachhügel
2. 2009 Helios Spätlese trocken, Großlangheimer Kiliansberg
3. 2009 Rieslaner Spätlese, Wiesenbronner Wachhügel
4. 2008 Cabernet-Dorsa Spätlese trocken, Großlangheimer Kiliansberg
5. 2006 Regent Spätlese trocken, Großlangheimer Kiliansberg
6. 2005 Regent Barrique Spätlese trocken, Großlangheimer Kiliansberg

Anton Hell, gelernter Elektroingenieur, bewirtschaftet mit seiner Familie sein kleinesAnton Hell Öko-Weingut in Wiesenbronn mit Leidenschaft und Liebe. Seine Maxime bestätigt auch die konsequent geführte ökologische Linie: "Große Weine kann man nicht gegen, sondern nur mit der Natur machen!" Der Weißweinanteil des Weingutes beträgt ca. 30 % und verteilt sich auf die Sorten Grüner Silvaner, Rieslaner, Helios, Chardonnay und Weißburgunder. Anton Hell produziert nur von eigenen Reben, macht keine Zukäufe und hat sich zu 100 % auf Ökovin-Betrieb umgestellt. Schade, dass wir keine Gelegenheit haben, das Weingut zu besichtigen. Bestimmt hätten wir dann auch den HiTec-Keller des Weingutes sehen können. So kann uns Anton Hell nur stolz erklären, dass die Umluftkühlung im Keller selbst im heißen Sommer 2003 die Temperatur nie über 15 C ansteigen ließ. Bereits mit dem ersten Wein dürfen wir zum gereichten Brot einen sehr geschmackvollen Kräuteraufstrich, angerichtet von Frau Hell, genießen. Sie ist gelernte Hauswirtschaftsmeisterin mit einer Ausbildung zur Kräuterpädagogin.
Der zweite Wein, Helios, eine junge Rebe, wurde 1973 am staatlichen Weinbauinstitut Freiburg als Kreuzung aus Merzling, Seyve-Villard und Müller-Thurgau gezüchtet. Der Wein präsentiert sich kräftig, fruchtig, frisch mit Ähnlichkeit zum Müller-Thurgau. Helios gehört zu den pilzresistenten Rebsorten und bietet sich daher für einen Versuchsaufbau unter klimatisch schwierigeren Bedingungen an, so auch in Schweden, wo Anton Hell zwischen Ding und Malmö einen Versuchsanbau mit diesen Reben betreibt. Die nächste Rebsorte Rieslaner, ein typischer Frankenwein, wurde in Würzburg gezüchtet und vereint die rassige Art des Rieslings mit dem angenehmen Charakter des Silvaners. Dazu meint Anton Hell: "Lass den Riesling da wo er ist, wir haben den Rieslaner, ein typischer Vertreter für Franken!" Die roten Sorten Domina, Dornfelder, Regent und Cabernet-Dorsa machen ca. 70 % des Weingutes aus. Alle drei Weine, die wir verkosten, entstammen der Lage Großlangheimer Kiliansberg und sind mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet worden.

Am Kloster in Ebrach erwartet uns bereits Herr Johann-Theobald Blüchel, um uns die Kloster EbrachKlosterkirche und deren Geschichte nahe zu bringen. Das Kloster, 1127 als erstes rechtsrheinisches Zisterzienserkloster in Deutschland durch zwei fränkische Edelfreie gegründet und mit umfangreichen Schenkungen des fränkischen Adels versehen, begründeten den Wohlstand des Klosters. Im Zuge der Säkularisation wurde die Abtei 1803 unter dem Abt Eugen Montag aufgelöst. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche und die Klostergebäude dienen seit 1851 als Haftanstalt. Wir besichtigen den Kirchenbau, ein Werkfrühgotischer Baukunst mit einer dreischiffigen Basilika. An der Westseite des Kirchenschiffs befindet sich eine farbenprächtige Fensterrosette, die als Weiterführung des Rosenfensters der Kathedrale Notre Dame in Paris gilt. Herr Blüchel überrascht uns mit einem Orgelkonzert auf der Rokokoorgel aus dem Jahr 1743, von J. Jh. Seuffert gebaut.

Unser Abendessen nehmen wir im Gutsgasthof Anders in Pettstadt ein, ein denkmalgeschütztes ehemaliges Brauhaus aus dem 18. Jahrhundert. Seit 1839 besitzt der Gutshof eine Konzession für eine Brauerei mit Gastwirtschaft, seine Gebäude wurden stilgerecht restauriert. Hier nutzen einige Konventuale die Zeit, um an einer Probe hausgemachter Brände teilzunehmen.

Am letzten Tag unserer Studienfahrt gilt es, Bamberg kennen zu lernen. Unsere Bamberger DomStadtführerin führt uns durch "Klein Venedig", einer geschmückten Zeile mittelalterlicher Fachwerkhäuser am Ufer der Regnitz zum Alten Hafen mit Blick auf das alte Rathaus. Über steile Treppen führt uns der Weg zum viertürmigen Kaiserdom, zur Alten Hofhaltung, zur Neuen Residenz mit Staatsgalerie und Staatsbibliothek am Domplatz, dem Herzstück von Bamberg, ein beeindruckendes Ensemble. Vom Rosengarten, gegenüber der Alten Hofburg, geniessen wir den Kloster Michaelsberg auf dem MichelsbergBlick über die Dächer der Bamberger Altstadt und gegenüber zum Kloster Michaelsberg, dem ersten neuen grossen Weinberg seit 300 Jahren, mit dem ehemaligen Benediktinerkloster und seiner Kirche mit mittelalterlicher Deckenmalerei von über 600 verschiedenen Heilpflanzen. Dorthin führt unser nächster Weg. Im Ristorante da Francesco am Rande der Klosteranlage endet unsere Stadtführung. Im Wintergarten des Restaurants mit Blick über Bamberg kräftigen wir uns mit italienischen Speisen und genießen die wunderbare Aussicht und das erlesene Ambiente.

Weingut A&E RippsteinteinDie Rückreise führt uns über Sand am Main. An diesem Wochenende findet dort "Wein&Main" statt, ein Weinfest mit fünf Weingütern aus Sand. Wir haben beim Weingut A & E Rippstein Plätze reserviert. Wegen des regnerischen Wetters hat Mathias Rippstein die Probe es vorgezogen die Probe in sein Weingut zu verlegen. Ein großer Tisch ist für uns vorbereitet und Mathias Rippstein stellt uns in einer kurzen Weinprobe einen Querschnitt aus fünf ausgewählten Weinen seines Weinguts vor.Nach der Probe haben wir noch Zeit, am Sander Altmainufer die Weine der anderen Sander Weingüter zu verkosten. Die angebotenen fränkischen Köstlichkeiten stärken uns für die Rückfahrt.

Wieder einmal geht eine ereignisreiche Studienfahrt des Wuppertaler Weinkonvents zu Ende. Bei guten Weinen, kompetenten Winzern, köstlichen Essen und unterhaltsamen Gesprächen in harmonischer Atmosphäre durften wir eine schöne Fahrt erleben, die Roswitha Gottschalk und Alfons Metze für uns organisiert hatten. Wegen ihrer schweren Krankheit war es Roswitha Gottschalk leider nicht mehr möglich, diese Studienfahrt mit uns zu erleben. Wenn wir an diese Studienfahrt zurückdenken sind unsere Gedanken bei Alfons Metze und seiner Frau Roswitha Gottschalk, die nach kurzer, schwerer Krankheit am 24.06.2010 verstorben ist.
Text Michael Düssel
Bilder Michael Düssel und andere Konventuale



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